Es gibt fast keinen Bereich, vor dem die COVID-19 Pandemie keinen Halt gemacht hat. So hat sie auch das Konsumverhalten der Schweizerinnen und Schweizer verändert. Die Nachfrage nach lokalen und regionalen Produkten ist im Jahr 2020 stark gestiegen, wie eine Umfrage des Instituts für Kommunikation und Marketing (IKM) der Hochschule Luzern zeigt. Der Kunde will vermehrt wissen, woher das Produkt herkommt und unter welchen Umständen es produziert wurde. Diese Nähe zu den Produkten fördert bei Konsumentinnen und Konsumenten Vertrauen. Von diesem Trend können nicht nur die Hoflädeli, welche während der Coronazeit wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, profitieren, auch Grossunternehmen können (und sollten) auf diesen Trend aufspringen.

Wie vermitteln Grossunternehmen in der Schweiz ihren Kunden Nähe?

Im Detailhandel wird oft mit Labels gearbeitet; «Aus der Region, für die Region» heisst es bei der Migros, «Miini Region» bei Coop und «Feins vom Dorf» im Volg. Ein anderes Beispiel ist Zweifel. Der Kartoffelchips Hersteller hat für seine Produkte eine andere Vorgehensweise gewählt. Auf jeder Zweifel Verpackung steht genau, welcher Kartoffelbauer die Kartoffeln für die knackigen Chips produziert hat. Man gibt dem Konsumenten so die Chance einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und zeigt, woher das Produkt kommt und wie es hergestellt wird. Storytelling, um dem Konsumenten Nähe zu vermitteln. Dass das Ganze noch etwas persönlicher geht, zeigen zwei Beispiele aus Italien, welche mit Blockchain ihren (potenziellen) Kunden ganz genau zeigen können, woher das Produkt stammt, welches sie in den Händen halten. Mit Blockchain Lösungen wird Consumer Marketing auf ein neues Level gepusht, indem digitales und traditionelles Marketing eins werden.

Wie funktioniert das Ganze?

Blockchain wird oftmals mit Banken und dem Finance-Sektor in Verbindung gebracht, doch dort hören die Möglichkeiten nicht auf.  Mit der «MyStory» Blockchain Lösung, die in einer Kooperation zwischen DNV GL und VeChain entstanden ist, kann der Kunde anhand eines QR Codes Produktdaten aufrufen. Die Palette reicht von Produktqualität, Herkunft über Arbeiterrechte zum ökologischen Fussabdruck und erzählt die einzigartige Geschichte eines Produkts. Die aufgezeichneten Daten und Aktivitäten werden von DNV GL zuerst auf Richtigkeit geprüft, bevor sie vom Blockchain Tool erfasst werden. Somit ist es nicht nur ein Storytelling Tool, sondern auch eine Versicherung, dass das Produkt wirklich unter den Umständen produziert wurde, wie der Hersteller kommuniziert.

Diese neuartige Technologie wurde als Erstes im italienischen Weinsektor eingesetzt, und bereits vier Winzer haben bei ihren Flaschen auf den kleinen QR gesetzt, der nach einem kurzen Scan die Geschichte von der Traube bis hin zum Wein in der Flasche aufzeigt. Somit ist die ganze Produktionskette für den Endkonsument nachvollziehbar und jederzeit via Handy aufrufbar. Auch ein Bio Olivenölhersteller aus Italien hat die MyStory Technologie bei seinen Produkten implementiert. In Zusammenarbeit mit einem Start-up, welches Betriebe im Landwirtschaft Sektor bei der Digitalisierung unterstützt, werden täglich Daten zur Bewässerung, Düngung etc. gesammelt, um den Verbrauchern aufzuzeigen, wie das Öl hergestellt wird. Auch hier kann der Endkonsument die gesamte Produktionskette via QR-Code auf der Olivenölflasche zurückverfolgen. Die Rückverfolgungsmöglichkeit fördert und unterstützt das Vertrauen der Konsumenten in das Produkt und die Marke. Weiter hilft das Tool den Produzenten bei der Optimierung der Prozesse. Die Blockchain Lösung ist dementsprechend nicht nur vielversprechend fürs Marketing, aber auch für firmeninterne Prozessoptimierungen und ist somit ein weiteres Beispiel für Effizienz dank Digitalisierung. Es ist eine Frage der Zeit, wann weitere Firmen im Food-Bereich Blockchain als Chance erkennen und einsetzen, um dem Konsumenten mehr Nähe zu vermitteln.

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