Seit Menschengedenken gehört das Bild neben unserer Sprache zu den wichtigsten Kommunikationsformen. Aus Höhlenmalereien entstanden Zeichen, aus Zeichen wurden Schriften. Plötzlich war Kultur nicht mehr vergänglich, sondern konnte in Bild und Text festgehalten werden. Wissen weitergeben, Erfahrungen austauschen und Erkenntnisse gewinnen – das sind die Grundpfeiler der Entwicklung unserer Zivilisation.

Auch in unserer heutigen Zeit hat die Bildsprache nach wie vor einen hohen Stellenwert. Doch im Zuge der Digitalisierung müssen wir die Zeichen der Zeit erkennen. Das Internet hat unsere Wahrnehmung auf Bilder verändert. Wir betrachten Bilder heutzutage überwiegend anhand von Computern, Tablets und Smartphones und konsumieren erheblich mehr Inhalte. Die Publikation von Bildern und Werbeinhalten ist einfacher geworden. In der daraus resultierenden Bilderflut unterzugehen ebenfalls.

Für einen interessanten, innovativen Firmenauftritt ist es daher essenziell, die heutigen Möglichkeiten der visuellen Kommunikation zu nutzen. 3D-Visualisierungen / Renderings sind eines der leistungsfähigsten Marketing-Tools, die immer häufiger zur Präsentation von Produkten und Inhalten eingesetzt werden.

Frei von physikalischen Hindernissen und aufwendigen Projektplanungen ermöglichen fotorealistische 3D-Darstellungen einen ganz neuen Blick auf Produkte. Sie eignen sich ideal für detailgetreue Präsentationen von Produkten, die entweder noch in der Planungs- oder Testphase, schwer zugänglich, aufwendig zu transportieren oder bis dato geheim sind.

Oft werden 3D-Visualisierungen nur mit sogenannten Packshots assoziiert – eine einfache Produktdarstellung vor weissem Hintergrund. Dies ist allerdings zu kurz gegriffen. Denn die Möglichkeiten, Objekte in naturgetreue Umgebung einzubinden, machen 3D-Renderings zu einer attraktiven Option für Dein Unternehmen und bieten Dir unzählige Potenziale.

Aber wie genau funktioniert so ein Prozess und was sind die Vorteile von 3D-Renderings?

Phase 1 – 3D-Bau und Texturierung

Anhand von Vorlagen, z.B. technischen Zeichnungen, Skizzen, Fotografien oder bestehenden CAD-Daten können 3D-Modelle nachgebaut werden. Aus den Grundlinien werden Flächen aufgezogen, aus Flächen entstehen 3D-Körper. In Absprache mit dem Kunden wird das Produkt wunschgemäss modelliert. Die Proportionen und die Komplexität sollten dabei der Vorlage entsprechen. Ist das 3D-Modell fertiggestellt, folgen Texturierung und Materialzuweisung. Dies bedeutet, dass die verschiedenen Komponenten mit optischen Materialeigenschaften versehen werden, die der real existierenden Vorlage entsprechen; eine Tasse bekommt z.B. ihr Porzellan.

Auf Basis der entstandenen 3D-Modelle können auch Patentzeichnungen, schematische Darstellungen oder Grafiken für Bedienungsanleitungen entstehen.

Phase 2 – Der Hintergrund

Nachdem die Formen, Details und Materialeigenschaften des Produkts entstanden sind, erfolgt die Gestaltung des Hintergrunds. Dieser soll das Produkt thematisch unterstützen und attraktiv hervorheben. Ein in 3D erstellter Hintergrund ist genau so flexibel wie das digital gebaute Produkt und daher jederzeit modifizierbar. Er kann separat importiert bzw. exportiert und in einem Bildbearbeitungsprogramm je nach Belieben bearbeitet und angepasst werden.

Phase 3 – Die Beleuchtung

Eine gut ausgearbeitete Beleuchtung ist genauso wichtig wie der Hintergrund. Ähnlich wie bei einer künstlerischen Darstellung oder einer Fotografie bestimmt auch beim 3D-Rendering die Ausleuchtung der Szene den Grad des Realismus und die Stimmung des Bildes.

Der identische Hintergrund und dasselbe Produkt können durch verschiedene Beleuchtungen unterschiedlich wahrgenommen werden. Ist das Szenario kalt, warm, modern, einladend, luxuriös oder fordernd? Die Verwendung von Licht zur Vermittlung dieser Gefühle wird die Kunden emotional ansprechen und die Marketing Effectiveness erheblich steigern.

Im Gegensatz zur Studiofotografie ist es beim 3D-Rendering auch nach Abschluss einer Aufnahme kein grosser Aufwand, die exakt gleiche Ausleuchtung erneut zu erzeugen. Digitale Beleuchtungen können bei einer 3D-Visualisierung innerhalb von Minuten angepasst werden. Bei der Studiofotografie hingegen müsste das ganze Set erneut aufgebaut werden, was unter Umständen viele weitere Stunden Arbeit in Anspruch nimmt.

Phase 4 – Fotorealismus

3D-Visualisierungen gibt es seit mehreren Jahrzehnten – vielleicht kannst Du dich noch an den Film Toys Story erinnern, der 1995 im Kino erschien.

Doch erst in den vergangenen Jahren erreichten 3D-Visualisierungen ein Level, das in Punkten Qualität und Wirtschaftlichkeit mit der Fotografie mithalten kann und nun sogar um weitere neue Möglichkeiten erweitert.

Renderings galten einst als zu perfekt und wurden als steril und künstlich wahrgenommen. Es fehlte die Seele. Diese polierten Bilder gehören der Vergangenheit an. Mit den heutigen Möglichkeiten ist es dem 3D-Designer möglich, vereinzelt Unvollkommenheiten ins 3D-Rendering zu integrieren. Dieser Feinschliff trägt dazu bei, dass die Qualität des Bildes eine natürliche Erscheinung erlangt und als realistisch wahrgenommen wird. Die Perfektion liegt hier ganz klar in der gewollt erschaffenen Imperfektion.

Phase 5 – Aufbereitung

Die letzte Phase beinhaltet die Aufbereitung der entstandenen Renderings. Feine Farbkorrekturen werden vorgenommen, die Belichtung angepasst und Kontraste verändert. Für die Verwendung im Print oder Web müssen zudem die Auflösung und das Bildformat stimmen.

Weitere Vorteile
Einen weiteren Mehrwert erbringt das 3D-Rendering durch die Möglichkeit, es zu animieren. Sobald das fertige 3D-Modell kreiert ist, können aus dem bestehenden Datensatz ebenso wirkungsvolle Produktvideos entstehen. Im Unterschied zu einer teuren und logistisch aufwendigen analogen Videoproduktion, unterliegt eine reine 3D-Animation keinen physikalischen und zeitlichen Gesetzen.

Schwer vorstellbare Sachverhalte sind mit Hilfe eigentlich unmöglicher Kamerafahrten oder Explosionsdarstellungen von Produkten anschaulich erklärbar, wie es beispielsweise im Maschinenbau oder in der Medizintechnik üblich ist.

Die Animation ist ein geeignetes Präsentationsmittel, vor allem für Messepräsentationen und innerhalb der Unternehmenswebsite – selbsterklärend mit Text oder vertont oder als visuelle Argumentationshilfe im Verkaufsprozess.

Fazit
3D-Renderings benötigen in den meisten Fällen eine längere Aufbauzeit als die Studiofotografie.

Bezogen auf ein ganzes Projekt, ist die 3D-Visualisierung allerdings effizienter, bietet mehr Möglichkeiten in der Inszenierung und hilft Dir, das Maximum aus Deinem Produkt zu holen.

Wenn Dein Produkt noch in den Startlöchern steckt und Du schon klare Vorstellungen hast wie das Endprodukt aussieht ist ein 3D-Rendering der richtige Weg. Durch 3D-Renderings können hohe Ausgaben für Prototypen und Logistik eingespart werden.

Wenn wir Deine Aufmerksamkeit geweckt haben und Du noch mehr zum Thema erfahren möchtest. Dann melde Dich bei uns unter info@gla-united.com an. Wir beraten Dich gerne individuell.